Stiftung Friedliche Revolution

Satzung

Die Präambel der Satzung

Die friedliche Revolution im Herbst 1989 hat nicht nur Deutschland und Europa, sondern die ganze Welt verändert. In einem in der deutschen Geschichte beispiellosen Akt der Gewaltlosigkeit wur­den eine Diktatur und die Teilung unseres Landes überwunden.

Die Entspannungspolitik zwischen Ost und West, Solidarnosc in Polen, die Charta 77 in der CSSR und die Politik von Glasnost und Perestroika haben wesentlich dazu beigetragen, wie auch die Frieden stiftende Rolle insbesondere der evangelischen Kirchen in der DDR. Mit dem Ruf „Keine Gewalt“ sind die Menschen im Herbst 1989 auf die Straße gegangen.

Doch „Keine Gewalt“ war mehr als ein Ruf. Es war Programm. Auch der Kirche fernstehende Men­schen suchten im Herbst 1989 in den Kirchen Schutz und Kraft. Ohne den dort gepredigten und gelebten Geist der Gewaltlosigkeit im Sinne Jesu Christi wäre die Revolution auf der Straße nicht friedlich geblieben. Die beharrlichen Friedensgebete in der Nikolaikirche zu Leipzig hatten maß­geblichen Anteil. In Leipzig fand zudem am 9. Oktober 1989 jene Montagsdemonstration statt, die entscheidend für den friedlichen Verlauf der Herbstrevolution 1989 war.

Sehnsucht nach gesellschaftlicher Veränderung und Bürgersinn waren Antrieb der Menschen auf der Straße unter dem Motto „Wir sind das Volk“. Viele im ganzen Land haben Leben, Gesundheit und Freiheit aufs Spiel gesetzt, um Raum zu schaffen für Demokratie. Sie haben gezeigt, dass mit Gewaltlosigkeit und Zivilcourage gesellschaftliche Verhältnisse veränderbar sind.

Dieser Botschaft ist die Stiftung verpflichtet. Es ist ihr ein wichtiges Anliegen, aus den Ereignissen des Jahres 1989 Lehren zu ziehen und diese für die Gegenwart und Zukunft weiterzusagen und nutzbar zu machen. Vom Geist der friedlichen Revolution will sie sich leiten lassen, wenn sie sich gemeinsam mit anderen gegen Unterdrückung, Unrecht und Gewalt einsetzt.

Die „Stiftung Friedliche Revolution“ hat ihren Sitz an der Nikolaikirche Leipzig. Sie wird  – wie die Friedensgebete – „offen für alle“ sein und in ihrem Bemühen um Gerechtigkeit, Frieden und Be­wahrung der Schöpfung alle Menschen guten Willens zur Mitarbeit einladen.

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