Mehr als Politik. Mehr als Deutschland. Kulturelle und europäische Dimensionen der deutschen Ost-West-Differenzen
Mit Florian Lippert, Uni Groningen, Piotr Kocyba, EFBI Leipzig und Anna Barth, Projekt Mothek
Erstmals in der Geschichte der Nachkriegsbundesrepublik könnten Parteien, die das freiheitlich-demokratische System anfechten oder gar ablehnen, die Kontrolle über mehrere Bundesländer übernehmen oder zumindest mitregieren. Der Aufstieg dieser Parteien betrifft grundlegende Aspekte der Identität, der Weltanschauungen und der Werte und beruht auf einer Reihe von besonderen Missständen, Ängsten und Ressentiments. Diese wiederum haben soziale, wirtschaftliche und kulturelle Wurzeln in der Region, die zum Teil lange vor der Zeit des Kommunismus und des Nationalsozialismus zurückreichen.
In deutscher Sprache mit englischer Übersetzung
Eine Kooperationsveranstaltung mit dem College of Eastern Europe/ Kolegium Europy Wschodniej (KEW) im Rahmen des von der Europäischen Kommission kofinanzierten Projekts »Protecting European Values«
Florian Lippert
Associate Professor Dr. Florian Lippert lehrt Europäische Kultur und Literatur und ist Direktor des Forschungszentrums für das Studium demokratischer Kulturen und Politik (DemCP) an der Rijksuniversiteit Groningen, Niederlande. Er forscht zu alltäglichen und politischen Konzepten von „Kultur“, der Rolle von Kultur für Fragen europäischer Einheit und kulturellen Aspekten der europäischen „Flüchtlingskrise“ sowie zu zeitgenössischer Literatur und Film. Derzeit arbeitet der unter anderem an einer Studie zu Vorstellungen von „europäischer Kultur“ in verschiedenen Kontexten – von der Europäischen Kommission bis zum Rechtspopulismus.
Piotr Kocyba
Piotr Kocyba ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Else-Frenkel-Brunswik-Institut für Demokratieforschung in Sachsen (EFBI) an der Universität Leipzig und affiliiert mit dem Institut für Philosophie und Soziologie der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Warschau. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Untersuchung von Zivilgesellschaft, sozialen Bewegungen und Demonstrationen mit besonderem Fokus auf Ostdeutschland und Osteuropa. Insbesondere seit dem Aufkommen von Pegida beschäftigt sich Kocyba mit der Analyse rechter Protestmobilisierungen und der Untersuchung der normativen Implikationen, die sich aus der Selbstorganisation gesellschaftlicher Akteure ergeben, die die Freiheiten der liberalen Demokratie nutzen, um diese abzulehnen. In seiner Forschung hinterfragt er kritisch, wie diese Akteure ihre Vorstellungen von gesellschaftlicher Ordnung formulieren und wie sie diese in die öffentliche Debatte einbringen. Er ist Mitglied des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung und geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Johann Gottfried Herder-Forschungsrates.
Anna Barth
Anna Barth ist Initiatorin und treibende Kraft hinter der Mothek in Schloßkulm (Thüringen). Über die Mothek schreibt sie: „MOTHEK erscheint als fahrende Bibliothek und Ausstellung. Sie kann nichts, muss nichts, darf nichts, will nichts. Aber sie ist. Und lädt uns ein, öffentliche Plätze zu verwandeln und miteinander in Austausch zu kommen.“ Zu wechselnden Themen werden hier Bücher, Filme, Hörwerke, Kunst-und Kulturgegenstände aus der Region und darüber hinaus angeboten. Die Mothek begleitet ein vielfältiges Kulturangebot. www.mothek.de
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Ablaufdatum - 05.10.2024