Pilotprojekt saXchange endet mit Konferenz…

Fortsetzung geplant

Für das „Zukunftszentrum“ hatten sich die Städte Leipzig und Plauen gemeinsam beworben.  Als Halle gewann, war die Frage: „Was jetzt?“ Die Stiftung Friedliche Revolution und der Vogtland 89 e.V. wollten die Geschichte so nicht enden lassen und entwickelten gemeinsam die Idee für einen Austausch zwischen Leipziger und Plauener Schülern*innen.

Zur Unterstützung wurde die Universität Leipzig ins Boot geholt. Damit konnte auf eine sehr kompetente, wissenschaftliche Expertise zurückgegriffen werden, um die Fragen rund um das Thema Freiheit mit jungen Menschen zu diskutieren und das Pilotprojekt wissenschaftlich zu begleiten. Unsere Arbeit wurde angetrieben von den Fragen: Was bedeutet Freiheit – heute und im historischen Bezug z. B. zu 1989? Wie erleben junge Menschen Freiheit und Unfreiheit? Wie bleiben wir gemeinsam über Freiheit im Gespräch?

Wir konnten Jugendliche der 9. Klasse der Dr.-Christopf-Hufeland Oberschule Plauen und der 84. Oberschule in Leipzig Grünau für unsere Idee gewinnen. So haben wir  zwei Treffen vor Ort organisiert. Im Mai kam die Plauener Klasse nach Leipzig, im August machten sich die Leipziger*innen nach Plauen auf den Weg. Zusätzlich fand ein digitaler Austausch statt.

Frau Prof. Dr. Klausmeier von der der Geschichtsdidaktik präsentiert die Ergebnisse des Workshops dem interessierten Publikum.

Unterstützt wurden die Jugendlichen durch Studierende des Lehramts Geschichte der Universität Leipzig, um ein auf Oral History, d. h. auf persönlichen Erinnerungen basiertes Forschen zum Thema „Freiheit – gestern, heute und morgen“ zu ermöglichen. Inhalte zum Thema wurden durch Zeitzeugenninterviews und in Workshops vermittelt. Diese Menschen, die das Leben in der kommunistischen Diktatur der DDR und die Friedliche Revolution 1989 selbst erlebt hatten, standen den Schülern*innen für Fragen und Hintergründe zur Verfügung. Die von ihnen vermittelten Einblicke waren sehr eindrücklich. Annette Baumeister, die für die SFR maßgeblich im Projekt  gewirkt hat, sagt dazu: „Die Gespräche mit den Zeitzeugen boten den Schülerinnen und Schülern einen ganz persönlichen Zugang zur Geschichte. Gleichzeitig waren die gemeinsamen Workshops so angelegt, dass die Jugendlichen ihre eigenen, familiären Erfahrungen zum Thema Freiheit reflektierten. Im Zusammenspiel mit den unterschiedlichen Lebensräumen Plauen und Leipzig entstanden Gespräche und Ideen, die es ohne das Projekt nie gegeben hätte.“

Der abschließende saXchange-Kongress im September 2024 an der Universität Leipzig bot den Schüler*innen Gelegenheit, ihre Forschungsergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen und sowohl mit den Jugendlichen der Partnerschule als auch mit Politiker*innen ins Gespräch zu kommen. Die Schüler*innen haben diese Chance hervorragend genutzt und eigene Rückschlüsse gezogen. Den Schüler*innen blieb vieles von den Berichten der Zeitzeug*innen in Erinnerung. Unvorstellbar bleibt, dass man in der DDR ins Gefängnis kommen konnte, weil man in der Innenstadt schweigend eine Kerze hielt. Der Mut der vielen Menschen, die in Plauen am 7.10. und in Leipzig am 9.10. auf die Straße gingen, beeindruckte alle Beteiligten sehr. Freiheit und die unterschiedlichen Perspektiven darauf haben für sie an Bedeutung gewonnen. Als Fazit steht der Wunsch der Schüler*innen nach einen Freiheitstag. Diese Einsichten und die Ideen der Schüler*innen sind für uns der schönste Lohn für unsere Arbeit.

Am Jahresende gibt es eine Auswertung. Wir werden danach weiter berichten.

Vielen Dank an Katharina Krefft für die Bereitstellung des Titelfotos!

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