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Der Vorstand der Stiftung

Prof. Dr. Rainer Vor (Leipzig)

Professor für Sozialrecht an der HTWK Leipzig und Vorstandsvorsitzender der Stiftung

Rainer Vor ist seit 1999 Professor für Sozialrecht an der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig. Dort lehrt er u. a. Sozialversicherungs-, Grundsicherungs- und Sozialhilferecht sowie Arbeitsrecht. Er ist zudem Prodekan der Fakultät. Bis 1999 war er als Richter beim Arbeitsgericht und Sozialgericht in Leipzig sowie beim Sächsischen Landessozialgericht in Chemnitz tätig. 1959 im nördlichen Rheinland-Pfalz geboren, beendete er 1986 sein Studium der Rechtswissenschaften an der Philipps-Universität Marburg. Er war Teil der westdeutschen Friedensbewegung in den 1980er Jahren. Die Friedliche Revolution verfolgte er mit großem Interesse von Osnabrück aus, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der dortigen Universität beschäftigt war. Nach Abschluss seiner Promotion und der Referendarzeit zog er im Frühjahr 1993 nach Leipzig.

Dipl.-Ing. Michael Kölsch (Leipzig)

Architekt, Honorarkonsul und stellvertretender Stiftungsvorsitzender

Michael Kölsch ist 1958 in Freiburg i. Br. geboren und aufgewachsen. Nach seiner Schulzeit studierte er Architektur an der Technischen Universität in München. Von dort ist er 1992 mit seiner Frau und den fünf gemeinsamen Kindern nach Leipzig gezogen, wo er sich bald auch politisch engagiert. 1994 wird er in den Leipziger Stadtrat gewählt, wo er die meiste Zeit als Mitglied der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen auch den Vorsitz im Kulturausschuss innehat. Seit 2008 leitet er den "Beirat für Kunst am Bau und im öffentlichen Raum". Zusammen mit seiner Fraktion hat er in der Leipziger Nikolaikirche Friedensgebete u.a. gegen die Todesstrafe ausgerichtet. Er ist Initiator mehrerer politischer Initiativen zum Thema Friedliche Revolution und setzt sich dafür ein, diese als immanenten Bestandteil des Kulturbegriffes der Stadt Leipzig zu verstehen. Seit 2011 ist er Honorarkonsul der Republik Liberia, seit 2017 Sprecher der Initiative "Tag der Friedlichen Revolution – Leipzig 9. Oktober 1989". Er gehörte 2009 zu den Mitbegründern der Stiftung und arbeitet seither in deren Vorstand mit.

Gesine Oltmanns (Leipzig)

Seit Jahrzehnten politisch und sozial engagierte Vertreterin der Zivilgesellschaft

Gesine Oltmanns ist vor der Friedlichen Revolution besonders durch ihr mutiges Plakat "Für ein offenes Land mit freien Menschen“ auf der ersten Leipziger Montagsdemo im September 1989 bekannt geworden. Sie ist 1965 im Erzgebirge geboren und in einem Pfarrhaus aufgewachsen. In den 1980er Jahren engagierte sie sich mit zahlreichen öffentlichen Aktionen in oppositionellen Friedens- und Menschenrechtsgruppen in Leipzig. Nach 1989 arbeitete sie bis 1994 als Sachbearbeiterin bei der Gauck-Behörde, wo sie die Rehabilitierungsverfahren politisch Verfolgter aus DDR-Zeiten betreute. Heute lebt sie mit der Mehrzahl ihrer neun Kinder in Leipzig-Connewitz. Von 2009 an hat sie im Kuratorium der Stiftung Friedliche Revolution mitgearbeitet, die ihr zahlreiche Anregungen, aber auch eine engagierte Mitarbeit bei den Projekten verdankt. So hat sie den "Herbstsalon"/FREI_RAUM nicht nur maßgeblich konzipiert, sondern ihn auch mit großem Engagement geleitet. Im Juni 2015 ist sie aus dem Kuratorium ausgeschieden und in den Stiftungsvorstand berufen worden. Seither gilt ihr Engagement vor allem Stiftungsprojekten wie der Revolutionale mit dem Internationalen Runden Tisch, dem FreiRaum sowie dem Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal.

Regina Schild (Taucha)

Elektronikfacharbeiterin und langjährige Leiterin der Leipziger BStU-Außenstelle

Regina Schild ist 1957 in Leipzig geboren und aufgewachsen. Bis 1989 war sie als EDV-Fachfrau im VEB Nachrichtenelektronik in ihrer Heimatstadt tätig. Im Herbst des Jahres 1989 beteiligte sie sich an den Friedensgebeten in der Leipziger Nikolaikirche und an den anschließenden Demonstrationen auf dem Altstadtring. Ab Januar 1990 löste sie im Leipziger Bürgerkomitees die Bezirksverwaltung des MFS/AfNS mit auf. Im November 1990 übernahm sie die Leitung der Leipziger Außenstelle des damaligen Stasi-Sonderbeauftragten und späteren Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen. Diese Aufgabe hat sie bis zu ihrem Vorruhestand 2019 versehen. Regina Schild ist verheiratet und hat drei Kinder. Sie lebt in der nordsächsischen Kleinstadt Taucha. 1997 wurde sie für ihr Engagement mit der Verdienstmedaille des Landes Sachsen geehrt. Seit 2009 gehört sie dem Kuratorium der Stiftung Friedliche Revolution an. Im April 2021 wechselte sie von dort in den Vorstand der Stiftung.

Kooptiertes Mitglied

Hans-Jürgen Röder (Berlin)

Journalist und Mitbegründer der Stiftung

Hans-Jürgen Röder ist 1946 in Suhl/Thür. geboren. 1954 flüchteten seine Eltern mit ihren vier Kindern über Berlin nach Westdeutschland. Nach Schulzeit und Abitur in Wolfsburg studierte er Politik, Geschichte und Publizistik in Göttingen, Hamburg und Berlin. Von 1975 an war er als Redakteur bei der West-Berliner Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Publizistik für die Zeitschrift „Kirche im Sozialismus“ angestellt. Damit verbunden war die Berichterstattung aus der DDR für den Evangelischen Pressedienst (epd) als Reisekorrespondent und durch private Besuche in der DDR. 1979 wurde er vom DDR-Außenministerium als ständiger Korrespondent für epd akkreditiert. 1990 trug er maßgeblich zur Gründung des epd-Landesdienstes Ost bei, den er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2011 als Chefredakteur und Geschäftsführer geleitet hat. 2009 war er Mitbegründer der Stiftung Friedliche Revolution, aus deren Vorstand er 2021 satzungsbedingt ausschied. Daraufhin berief ihn der Vorstand im Frühjahr 2022 als kooptiertes Mitglied.

Ehrenvorsitzender

Christian Führer † (Leipzig)

Evangelischer Pfarrer

Christian Führer (1943 bis 2014) war 28 Jahre Pfarrer an der Nikolaikirche in Leipzig. Im März 2008 hielt Führer seinen Abschiedsgottesdienst. Einer Pfarrersfamilie entstammend, studierte er von 1961 bis 1966 Theologie an der Karl-Marx-Universität in Leipzig. Nach der Ordination im Jahre 1968 war er zunächst Pfarrer in Lastau und Colditz, bevor er 1980 Pfarrer an der Nikolaikirche in Leipzig wurde. Seit Beginn der Friedensgebete, aus denen die Leipziger Montagsdemonstrationen erwuchsen, war er deren ständiger Begleiter. Für dieses Engagement erhielt er 1991 gemeinsam mit Joachim Gauck, Ulrike Poppe, Jens Reich und anderen – "Den gewaltlosen Demonstranten für den aufrechten Gang in die Demokratie" – die Theodor-Heuss-Medaille. 2005 wurde er zusammen mit Michail Gorbatschow mit dem Augsburger Friedenspreis geehrt. Nach 1989 setzte sich Christian Führer besonders für Arbeitslose und anderen Benachteiligte ein. 2004 gingen auf seine Initiative erneut zahlreiche Menschen in Leipzig allwöchentlich zu Montagsdemonstrationen mit dem Motto "Gerechtigkeit für alle" auf die Straße. Am 30. Juni 2014 starb er nach schwerer Krankheit in seiner Heimatstadt Leipzig. Als "geistiger Vater" der Stiftung gehörte er von 2009 bis zu seinem Tod dem Stiftungsvorstand an. Schon mehrere Wochen vorher hatte ihn der Vorstand zu seinem Ehrenvorsitzenden ernannt.