Pressemitteilung

vom 7.4.2012

Ostermarsch in Leipzig: Verbot aller Waffenexporte in Deutschland gefordert

Pfarrer Christian Führer: Frieden kommt nicht mit Gewalt, schon gar nicht mit aller Gewalt

Leipzig, 7. April 2012. Der frühere Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche, Christian Führer, hat ein generelles Verbot aller Waffenexporte in Deutschland gefordert. Bei einer Veranstaltung im Rahmen der diesjährigen Ostermärsche in Leipzig sprach er sich zugleich für den Abzug und die Vernichtung aller in Deutschland stationierten Atomwaffen sowie den Abzug aller ausländischen Truppen im Land aus.

Statt der behaupteten Unterstützung der Völker in ihrem Ringen um Freiheit entpuppten sich Rüstungstransfers häufig als Exporte von Risiken für Frieden und Sicherheit, erklärte Führer, der Mitbegründer der Stiftung Friedliche Revolution ist und auch deren Vorstand angehört. Besonders deutlich zeige sich das bei der Ausfuhr von kleinen und leichten Waffen. Hier sei Deutschland nach den USA und Italien weltweit der drittgrößte Lieferant. Aber auch beim Waffenexport insgesamt nehme Deutschland nach den USA und Russland den dritten Platz ein Deutsche Waffen aus Deutschland tauchten auf fast allen Schauplätzen gegenwärtiger Gewaltkonflikte auf.

Als eine der beschämendsten Tatsachen menschlicher Geschichte und Gegenwart nannte Führer die Tatsache, dass zu allen Zeiten das meiste Geld, die besten Ressourcen, die meiste Zeit sowie die hervorragendsten Intelligenzen für die Herstellung und Perfektionierung von Waffen verwendet worden sind. Jede Spitzentechnologie sei zuerst im militärischen Bereich zu finden. Denn jeder Machtbereich wolle „schneller, effektiver, umfänglicher, schrecklicher töten und vernichten können als der andere“, erklärte der evangelische Theologe.

Doch Gewalt löse keine Probleme. Auch Frieden komme nicht mit Gewalt, „gleich gar nicht mit aller Gewalt“, betonte Führer. Dennoch würden immer wieder Waffen produziert, perfektioniert, exportiert oder importiert. „Das Geschäft mit dem Tod blüht und bringt sagenhafte Gewinne“.

Nötig sei darum ein „Aufschrei gegen das, was den Tod bringt: gegen Waffen, gegen Rüstungsexporte und Waffenhandel“. Ziel sei die Überwindung des Militärischen im 21.Jahrhundert. Dazu gehöre die Anti-Kriegserziehung im Elternhaus und Kindergarten, in Schulen, Kirchen und Medien. Nötig seien zudem der Ausbau ziviler Friedensdienste und die Unterstützung von Kampagnen, die die Umwidmung von Mitteln des Verteidigungsetats zugunsten solcher Dienste zum Ziel haben.

Erforderlich sei aber auch, die „irrsinnigen Rüstungsausgaben ins Verhältnis zu den Almosen zu setzen, die gegen den Hunger in der Welt aufgebracht werden“. Obwohl Mittel und Technologien ausreichten, um den Hunger weltweit zu stillen, flössen die Mittel weiter in Waffen und Militär. „Aber eine Maschinenpistole kann ich nicht essen. Ein Panzer ist ungeeignet zur Feldbestellung. Raketen sind keine Wasserleitungen“, fügte er hinzu.

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