Pressemitteilung

vom 14.10.2011

DOK LEIPZIG: STIFTUNG FRIEDLICHE REVOLUTION VERLEIHT ERNEUT DEN FILMPREIS „LEIPZIGER RING“

Leipzig, 14. Oktober 2011. Die Stiftung Friedliche Revolution verleiht in diesem Jahr zum zweiten Mal im Rahmen von DOK Leipzig ihren mit 5.000 Euro dotierten Filmpreis „Leipziger Ring“. Für den Wettbewerb sind wie im Vorjahr zehn Streifen nominiert, die alle erst 2011 fertiggestellt wurden. Die Hälfte von ihnen stammt aus Europa (Dänemark, Deutschland, Frankreich und Schweiz), drei aus Nordafrika und zwei aus den USA. Die Preisverleihung ist wie im Vorjahr in der Leipziger Nikolaikirche mit dem Stiftungsvorsitzenden Prof. Dr. Rainer Vor sowie Oberbürgermeister Burkhard Jung und dem Direktor des Festivals, Claas Danielsen, vorgesehen. Im Anschluss an die Preisübergabe wird in der Kirche auch der prämierte Film wieder gezeigt.

Die Auswahl des Films erfolgt durch eine unabhängige Jury im Rahmen des 54. Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm vom 17. bis 23 Oktober vor. Ihr gehören Dr. Margrit Frölich (INTERFILM), Thomas Bohne (SIGNIS) sowie Dr. Gerlinde Frey-Vor (Mitteldeutscher Rundfunk) an. Die begehrte Statuette „Leipziger Ring“ erhielt im vergangenen Jahr die neuseeländische Filmemacherin Briar March für ihren Streifen “There Once Was an Island: Te Henua e Nnoho”.

(Die diesjährige Nominierungsliste siehe hier.) Unter den zehn nominierten Filmen sind in diesem Jahr unter anderem zwei aus Ägypten. Der eine trägt den Titel „Forbidden“. Mit ihm hat die Regisseurin Amal Ramsis die Stimmung am Vorabend der ägyptischen Revolution eingefangen. Der zweite Film stammt von Olfat Osman und zeichnet unter dem Titel „I am in the Square“ das Bild eines wahren Volksaufstandes. Die tunesisch-französische Regisseurin Nadia El Fani ist mit ihrem Film „Secularism Inch’allah“ vertreten. Darin setzt sie sich mit der schleichenden Islamisierung Tunesiens auseinander. Aus Frankreich stammt der Streifen „Fragments of a Revolution“. Darin rekonstruiert eine anonym bleibende Filmemacherin anhand von You-Tube-Material und E-Mails die gescheiterte Revolution im Iran von 2009.

Die beiden US-amerikanischen Filme „Granito: How to Nail an Dictator“ von Pamela Yates und „If a Tree falls“ von Marshall Curry und Sam Cullman setzen sich mit Umwelt- und Menschenrechtsfragen im politischen System der USA auseinander.

Aus der Schweiz nehmen die Streifen „Carte Blanche“ von Heidi Specogna „Special Flight“ von Fernand Melgar am Wettbewerb teil. Aus Dänemark hat Christoffer Guldbrandsen den Film „The Präsident“ beigesteuert. Und aus Deutschland wurde der Film „Energieland“ von Johanna Ickert nominiert. Darin setzt sich die Filmstudentin mit dem schwierigen Verhältnis von Demokratie und Wirtschaft am Beispiel des Für und Wider der CO2-Endlagerung auseinander. Mit dem „Preis der Stiftung Friedliche Revolution“ möchte die Stiftung einen künstlerischen Dokumentar-film würdigen, der bürgerschaftliches Engagement für Demokratie und Menschenrechte beispielhaft aufzeigt oder der unter großem persönlichem Einsatz und Mut des Regisseurs gegen Widerstände und Einschränkungen der Presse- und Meinungsfreiheit entstanden ist. Mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld von 5.000 Euro sowie die Statuette „Leipziger Ring“ verbunden, die sowohl an die Großdemonstrationen auf dem Leipziger Altstadtring im Herbst 1989 als auch an die brennenden Kerzen erinnert, die zahlreiche Demonstranten als Zeichen ihrer Gewaltlosigkeit in Händen hielten.