Pressemitteilung der Stiftung Friedliche Revolution

vom 10. Februar 2022

Bürgerrat empfiehlt Standort für Freiheits- und Einheitsdenkmal

In Leipzig hat ein Bürgerrat den Standort für das dort geplante bundesdeutsche Freiheits- und Einheitsdenkmal empfohlen. Dabei handelt es sich um den Wilhelm-Leuschner-Platz, wie die von der Stadt Leipzig mit Konzeptentwicklung und -umsetzung beauftragte Stiftung Friedliche Revolution am Donnerstag (10. Februar) mitteilte. Am Abend übergaben Vertreterinnen und Vertreter des Bürgerrates in einer öffentlichen Veranstaltung das dazu angefertigte Gutachten an Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD). 

„Es ist uns gelungen, mithilfe eines Bürgerrates in einem demokratischen Prozess den Standort für das künftige Denkmal zu finden“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Prof. Dr. Rainer Vor. Das Ergebnis sei ein klares Votum für den Wilhelm-Leuschner-Platz. „Die Teilnehmenden stimmten im Bewusstsein für den gleichen Standort, der bereits 2014 in der Diskussion war“, sagte Gesine Oltmanns, Vorstandsmitglied der Stiftung. Das damalige Gegenargument, der Ort habe keinen historischen Bezug zu den Montagsdemonstrationen, sei nach Ansicht des Bürgerrates jedoch mit der Zeit verblasst. 

Im “Bürgerrat Freiheits- und Einheitsdenkmal” hatten 35 zufällig ausgewählte Leipziger Einwohnerinnen und Einwohner nach einer Begehung, Gesprächen und Diskussionen über fünf Vorschläge geheim abgestimmt. Das vom Bürgerrat erstellte Gutachten soll dem Stadtrat als Diskussionsgrundlage für weitere Entscheidungen dienen. In einem nächsten Schritt werde dem Gremium Anfang März ein Konzept für ein Wettbewerbsverfahren zur Gestaltung des Denkmals vorgelegt, so Oltmanns. Voraussichtlich im Juni wird der Stadtrat sowohl über den Standort als auch über das Wettbewerbskonzept abstimmen. Ziel ist es, am 9. Oktober 2024 mit der Realisierung des Denkmals zu beginnen. 

Im Zusammenhang des Beteiligungsverfahrens bei der Standortsuche für das Freiheits- und Einheitsdenkmal ist in Leipzig erstmals ein Bürgerrat beauftragt worden. Im Auftrag der Stiftung Friedliche Revolution  hatte das Nexus-Institut (Berlin) 1.000 repräsentativ ausgewählte Leipziger Einwohnerinnen und Einwohner eingeladen, sich am Verfahren zu beteiligen. Die Auswahlkriterien: Die Teilnehmenden sollten aus allen Stadtteilen stammen und drei Altersgruppen angehören: über-50-Jährige, 35- bis 49-Jährige sowie 16- bis 34-Jährige. 80 hatten sich zurückgemeldet, davon wurden 40 zufällig gezogen. 35 von ihnen hatten sich tatsächlich am Bürgerrat vom 28. bis 30. Januar beteiligt.

2008 hatte der Bundestag beschlossen, in Leipzig ein bundesdeutsches Freiheits- und Einheitsdenkmal zu errichten. Der erste Anlauf war 2014 gescheitert.

Das Gutachten des Bürgerrates als Download.
 

* * *

Die vollständige Presseerklärung als Download finden Sie hier.