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Schülerfilm über Friedliche Revolution 1989 in Leipzig vorgestellt

Stiftung Friedliche Revolution und Evangelisches Schulzentrum luden zur Premiere in die „Schille“

Leipzig, 7. Dezember 2011. „Gemeinsam verändert“ ist der Titel eines Dokumentarfilm, mit dem Schülerinnen und Schüler des Evangelischen Schulzentrums in Leipzig ihre Sicht auf die Friedliche Revolution im Herbst 1989 in der DDR festgehalten haben. Zur Premiere des Films, in dem vor allem Zeitzeugen von damals zu Wort kommen, hatten die Stiftung Friedliche Revolution und das Schulzentrum am 7. Dezember in das Leipziger Theaterhaus „Schille“ eingeladen.

In seiner Begrüßung verwies der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Prof. Dr. Rainer Vor, unter anderem darauf, dass mit der Premiere das 2010 begonnene Filmprojekt einen ersten Abschluss gefunden habe. Der Film zeige sehr eindrucksvoll, dass es sich lohne, sich für gesellschaftspolitische Belange einzusetzen, und dass Veränderungen möglich sind, wenn sich viele Menschen gewaltfrei engagieren.

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung appellierte in seinem Grußwort an die junge Generation, sich ähnlich wie die jungen Filmemacher vom Schulzentrum mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen. „Wir brauchen das Gedächtnis“, erklärte auch der frühere Nikolaikirchenpfarrer Christian Führer vom Vorstand der Stiftung in einem Prolog für den Film. „Wenn ein Volk das Gedächtnis für seine Geschichte verliert, dann wird die Gegenwart zum Zufall und die Zukunft zum Ernstfall.“ Das aber müsse verhindert, fügte er hinzu.

Im Anschluss an die Filmvorführung dankte Vorstandsvorsitzender Vor den beteiligten Schülern, aber auch Projektleiter Daniel Heber sowie Geschichtslehrer Johannes Träger und Uwe Willmann vom Medienstudio der Schule für ihr Engagement. Als kleine Anerkennung erhielten sie ebenso wie alle Zeitzeugen jeweils ein Exemplar des vom Sächsischen Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen bereitgestellten Buches „Aufrecht im Gegenwind“ mit Beiträgen von Kindern sogenannter 89er über ihre Erinnerungen an den Herbst 1989.

In dem von der Stiftung angeregten Projekt „Enkel der Revolution“ haben sich unter Leitung des Leipziger Historikers Daniel Heber Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums mit den Ereignissen im Herbst 1989 auseinandergesetzt. Der dabei entstandene Film hat eine Länge von rund 25 Minuten und soll im Schulzentrum, aber auch anderen interessierten Schulen für den Unterricht über die Ereignisse im Herbst 1989 zur Verfügung gestellt werden.

Das Filmprojekt „Enkel der Revolution“, das die „Stiftung Friedliche Revolution – Wir gehen weiter“ im Sommer 2010 begonnen hat, will junge Menschen zur Auseinandersetzung mit den Ereignissen vom Herbst 1989 anregen. Dabei sollen sie zugleich dazu ermuntert werden, sich im Geist von damals den gesellschaftspolitischen Herausforderungen von heute zu stellen